„Wir kommen dahin, wo uns die Kunden haben wollen.“

Volksbank bekennt sich zur Präsenz und Kundennähe - Online-Banking wächst rasant

Zwei Geschäftsstellen werden schließen

Dass die Kunden einfache Bankgeschäfte wie Daueraufträge oder Überweisungen überwiegend online oder über Serviceterminals erledigen und auch die Bargeldversorgung fast ausschließlich über Geldautomaten läuft, ist eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren verstärkt hat und nicht mehr aufzuhalten ist, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Lahr Peter Rottenecker. Einer aktuellen Umfrage zufolge nehmen in Deutschland insgesamt rund 37 Millionen Bankkunden am Online-Banking teil. Bei der Volksbank Lahr sind schon fast 50 Prozent aller Girokonten onlinefähig. „Die digitale Welt ist in allen Lebensbereichen angekommen, auch bei uns“, bestätigt Rottenecker.

Die Kunden wollen ihre Bankgeschäfte immer häufiger online im Internet über PC, Smartphone, Tablet oder Banking-Apps erledigen, völlig unabhängig von Öffnungszeiten; wann, und wo es gerade am besten passt. Veränderungen gebe es auch bei den Beratungs-terminen, berichtet der Volksbankchef. Sie würden stark nachgefragt, aber immer öfter am Abend zuhause gewünscht oder auch am Wochenende. Dieser Trend habe dazu geführt, dass immer weniger Kunden in die Bank kommen.

Konkurrenzfähige Produkte und persönlichen Service bieten

„Den Markt und das Nutzungsverhalten unserer Kunden beobachten wir deshalb sehr genau“, sagt Peter Rottenecker. Schließlich gehe es um hohe Kosten für Sicherheit, Technik, Personal, Räumlichkeiten und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. „Die Kosten sind immer gleich hoch, ob fünf Kunden am Tag in die Geschäftsstelle kommen oder 50“, erklärt er. Und so wie jedes andere Unternehmen müsse auch die Volksbank kostenbewusst handeln und nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen arbeiten.
Zudem sei die Genossenschaft ihren Mitgliedern verpflichtet. „Wir wollen auch in Zukunft konkurrenzfähige Produkte und Leistungen bieten“, betont der Vorstand.Wenn die Situation wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist, müsse auch über Schließungen nachgedacht werden. Aufgrund der stark rückläufigen Kundenfrequenz und zunehmender Leerzeiten werden deshalb zum 30. September 2015 zwei Geschäftsstellen geschlossen: in Schuttertal und Kippenheimweiler. Die Kunden wurden bereits informiert. An beiden Standorten war bisher vormittags- bzw. nachmittags im Wechsel geöffnet. Es gibt einen Kontoauszugsdrucker, aber keinen Geldautomat und so lief die Bargeldversorgung bisher schon über die insgesamt 59 Geldautomaten der Lahrer Volksbank.

Die Kunden der Geschäftsstelle Schuttertal werden auch künftig von ihrem bisherigen Berater Kai Obergföll betreut, ab 1. Oktober 2015 im Kompetenzzentrum Seelbach. Den Kunden stehen damit alle Leistungen wie in der Hauptstelle Lahr zur Verfügung, inklusive Bargeldservice rund um die Uhr. Die Kunden der Geschäftsstelle Kippenheimweiler werden ab 1. Oktober von Geschäftsstellenleiterin Christin Müller und Ihrem Team in der Geschäftsstelle Kippenheim betreut. Auch hier steht der Selbstbedienungsbereich mit Geldautomat und Kontoauszugsdrucker rund um die Uhr zur Verfügung. Selbstverständlich können die Kunden selbst entscheiden, von welcher Geschäftsstelle sie betreut werden.

Bekenntnis zur Region - Beratungskompetenz wird ausgebaut

„Die beiden Schließungen bedeuten keinen Rückzug“, stellt Peter Rottenecker klar. „Ganz im Gegenteil, die Beratungskompetenz bauen wir weiter aus. In Geschäftsstellen mit hoher Nachfrage, werden Mitarbeiter, vor allem Spezialberater, aufgestockt. Wir bleiben unserer bisherigen Strategie treu und setzen dabei auch in Zukunft auf persönliche Nähe und Präsenz in der Fläche, bieten aber gleichzeitig alle Vorzüge der digitalen Welt“, so Rottenecker.

In Zukunft werde nicht mehr nur die Filiale der Dreh- und Angelpunkt der Bankgeschäfte sein. Die Kunden wollen flexibel und unabhängig entscheiden: Ob klassischer Filialservice, Beratung in der Bank oder zuhause, Online- und Mobile-Banking, alles wird nach Bedarf genutzt. Auf das veränderte Kundenverhalten stellen sich die Mitarbeiter ein und der Volksbankchef verspricht: „Wir kommen dahin, wo uns die Kunden haben wollen!“ Viel wichtiger als der Ort, an dem die Bankgeschäfte stattfinden, sei ohnehin der vertrauensvolle persönliche Kontakt und die Qualität der angebotenen Dienstleistung. „Unsere Mitarbeiter leben in der Region und kennen die Kunden. Das macht für uns die wirkliche Kundennähe aus“, ergänzt Rottenecker.

Zusätzlicher Service für immobile Kunden

Die Entfernungen zwischen den einzelnen Standorten betragen oft nur wenige Kilometer: und sind mit der heutigen Mobilität und der starken Online-Nutzung kaum ein Thema.
Wenn Kunden nicht mobil sind oder gesundheitlich eingeschränkt, dann gehöre es ganz selbstverständlich zum guten Service, dass die Mitarbeiter diese Kunden zuhause besuchen.

Die Volksbank Lahr unterhält mit 35 Geschäftsstellen immer noch das dichteste Filialnetz in der Region. Neben der Hauptstelle in Lahr, dem Wertehaus, dem Wohnbaucenter und dem Immobiliencenter in der Arena in Lahr, gibt es acht weitere Geschäftsstellen, die als Kompetenzzentren mit allen Fachbereichen wie die Hauptstelle ausgestattet sind. Dazu gehören zum Beispiel Baufinanzierung, Vermögensberatung, Firmenbetreuung, Versicherungen und Vorsorge.

“Wie geht es perspektivisch weiter? „Letztlich treffen die Kunden die Entscheidung“, macht der Vorstandsvorsitzende noch einmal deutlich. „Wenn die Volksbank vor Ort so genutzt wird, dass es betriebswirtschaftlich vertretbar bleibt, investieren wir weiter.“