Anekdoten

Die "Frankenverwirrung", oder warum der Euro kommen musste

Nach der Erinnerung von Andrea Jäger

Eine ältere Frau kam in den 1970er-Jahren eines Tages an den Schalter der Münchweierer Filiale der Raiffeisenbank Kippenheim und verlangte im Auftrag ihres Mannes Franken für DM. „Was für Franken hätten Sie denn gerne, französische oder schweizerische?“, fragte sie die Bankangestellte freundlich. Da antwortete die Kundin: „Des het mer der Mann nit gsait, ich weiß nur, er will ins Elsiss.“

Der vermeintliche Bankraub

Nach der Erinnerung von Gerd Welte

Anfang der 1970er-Jahre wohnte der Geschäftsführer der Volksbank Herbolzheim mit seiner Frau im oberen Stock des Bankgebäudes in der Hauptstraße 48. Eines Nachts wachte er etwa um 2.30 Uhr auf, weil er unten im Erdgeschoss verdächtige Geräusche gehört hatte. Er lauschte im Treppenhaus, nahm wieder Geräusche wahr und glaubte nun seiner Sache sicher zu sein. Der Geschäftsführer weckte seine Ehefrau und alarmierte pflichtbewusst die Polizei. Diese kam auch recht schnell von Emmendingen und bedeutete dem am offenen Fenster stehenden Bankleiter, er möge die Schlüssel für das Haus herunterwerfen. Im Erdgeschoss befanden sich die Geschäftsräume der Bank und Räume, die an die Berlinische Krankenversicherung vermietet waren. Aus Letzteren waren Stimmen zu vernehmen, als die Polizei durch den Hintereingang das Gebäude betrat. Mit gezogener Waffe drangen sie in das Versicherungsbüro ein. Dort saßen, sichtlich überrascht, vier Skatbrüder, deren Spiellust nach Eintritt der Polizeistunde in einer örtlichen Gastwirtschaft noch nicht abgeklungen gewesen war, weshalb man sich auf Vorschlag des Versicherungsvertreters für die Fortsetzung der Skatrunde im Bankgebäude entschlossen hatte. Reihum entstand spontanes Gelächter, als sich der Sachverhalt aufgeklärt hatte. Die Polizei zeigte sich humorvoll und kulant, und ein Beamter sagte beim Weggehen: „Lieber einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig.“