Seelbach/Lahr. Fast jeder kennt jemanden, der mit dem Thema Pflege konfrontiert ist. Oft geht das mit einer nicht unerheblichen Belastung für die Familie einher. Dass man das Thema nicht verdrängen kann, bestätigen auch die Statistiken, denn in 94 Prozent der Partnerschaften wird mindestens einer der beiden Personen im Laufe des Lebens pflegebedürftig. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Während die Pflege meist die ältere Generation betrifft, ist die persönliche Vorsorge keineswegs eine Frage des Alters. „Jeder volljährige Erwachsene sollte frühzeitig festlegen, welche Vertrauensperson handeln darf, wenn man von einem Tag auf den anderen nicht mehr selbstbestimmt entscheiden kann“, sagt die Leiterin des GenerationenCenters der Volksbank Lahr, Karin Weyer. „Schicksalsschläge wie ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung können jeden von uns treffen.“
Die Resonanz bei der Veranstaltung am Dienstagabend (11.02.25) im Bürgersaal Seelbach zeigte einmal mehr, wie groß der Informationsbedarf zur Vorsorge ist. 340 Personen haben das Angebot der Volksbank Lahr genutzt, um sich bei den Experten zu informieren. Wie kann man richtig vorsorgen, um Stress oder Streit in der Familie zu vermeiden? „Auf jeden Fall früh genug darüber sprechen und sich bei Fachleuten mit Expertise beraten lassen“, betont Regionalmarktleiter Rainer Griesbaum bei der Begrüßung.
Früh genug darüber sprechen vermeidet Stress in der Familie
Neben Gesundheitsfragen sollten weitere wichtige Regelungen für den Notfall getroffen werden, betonte Rechtsanwalt Ulrich Weber in seinem Vortrag. Dazu gehören das Vermögen, die Vertretung gegenüber Versicherungen, Behörden und Gerichten, Post und Telekommunikation und bei Unternehmen auch die Vertretungsregelung. All das sind Inhalte der Vorsorgevollmacht.
Wer bevollmächtigt ist, im Sinne des Betroffenen zu entscheiden, wird hier festgehalten und damit gleichzeitig vermieden, dass ein gesetzlicher Betreuer bestellt wird.
Die Patientenverfügung beinhaltet im Wesentlichen die Anweisung an Ärzte und Angehörige wie der Patient behandelt werden will. Als Tipp gab er den Gästen mit, die Patientenverfügung alle zwei bis drei Jahre durchzuschauen und zu prüfen, ob noch alles Regelungen passen. Ulrich Weber erklärte auch, wie wichtig es sei, diese wichtigen Dokumente rechtssicher auszufüllen. Nur so könnten sie die gewünschte Wirkung entfalten. Aus der täglichen Praxis weiß er, dass im Internet auch fehlerhafte Formulare kursieren und sich so Fehler mit unerwünschten Folgen einschleichen können. Im Vortrag ging er auch auf die Übertragung zu Lebzeiten, das komplexe Thema Testament sowie Steuern bei Erbschaft und Schenkung ein.
Kostenlosen Pflegeratgeber nutzen
R+V-Versicherungsexperte Sven Bürkle erläuterte im Anschluss, wie man die Pflege vorausschauend planen kann. Ein Blick auf die Kostenexplosion allein in den letzten vier Jahren zeige deutlich, dass eine durchschnittliche Rente in der Regel nicht ausreiche, um die Zuzahlung für einen Pflegeheimplatz zu übernehmen. Hinzu käme, dass schon heute viel mehr Menschen Pflege benötigen als vor einigen Jahren hochgerechnet wurde, Tendenz weiter steigend. Sven Bürkle rät deshalb, mit den Angehörigen darüber zu sprechen, wo und wie man im Fall der Fälle gepflegt werden möchte, und ob das auch machbar ist. Wichtig sei, die finanziellen Möglichkeiten im Pflegefall zu prüfen und beizeiten mit dem vertrauten Bankberater bei der Volksbank zu sprechen. Wenn es einen neuen Pflegefall in der Familie gibt, gab Experte Sven Bürkle den Tipp, den kostenlosen Service der R+V Versicherung zu nutzen unter:
www.mein-digitaler-pflegeberater.de
Große Erleichterung, wenn endlich alles geregelt ist
Die Leiterin des GenerationenCenters der Volksbank Lahr, Karin Weyer, schloss den informativen Abend mit einer kurzen Vorstellung ihres Teams und einem Blick in die tägliche Beratungspraxis. „Immer wieder erleben wir, dass unsere Kunden das Thema persönliche Vorsorge, Zeit der Pflege oder Testament immer wieder aufschieben und einige Vorträge besuchen, bevor sie tätig werden. Dabei empfinden es alle, als große Erleichterung, wenn endlich alles geregelt ist,“ bestätigt die zertifizierte Generationenberaterin (IHK) und Vermögensberaterin.
Zum Angebot gehöre auch, dass alle wichtigen Dokumente wie die Vorsorgevollmacht und die Betreuungsverfügung vorbereitet werden. Bei Bedarf gehört auch die Unternehmervollmacht dazu, so dass man damit direkt zum Notar oder Rechtsanwalt gehen kann. „Wir wissen, worauf es ankommt, und helfen auch beim Ausfüllen der Patientenverfügung“, die abschließende Bestätigung erfolge dann beim Arzt, sagt Karin Weyer. „Wir kümmern uns um die Familien- und Zukunfts-vorsorge, die Vermögensplanung, Zeit der Pflege, Vollmachten, Erbe und Testament. Wenn alle wichtigen Fragen geklärt sind, können alle in der Familie entspannt in die Zukunft schauen,“ weiß die erfahrene Beraterin. Beratungstermine können telefonisch unter 07821 272-5555 vereinbart werden.
Mehr Informationen gibt es auch unter www.volksbank-lahr.de/generationencenter